D
Jeder mit einem Begriff verbundene (fettgedruckte) Hyperlink führt in ein Kapitel der Mathematischen Hintergründe.
Grün geschriebene
Begriffe haben noch keine Eintragung.
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
D
Definitionsbereich
Ist
f
:
A
®
B
eine
Funktion
, d.h. eine Zuordnung von der Menge
A
in die Menge
B
, so heißt die Menge
A
ihr
Definitionsbereich
. Man sagt auch, dass
f
auf der Menge
A
definiert
ist.
Ist
f
durch einen Term in einer Variablen
x
gegeben (siehe
Termdarstellung
), so darf
A
nur solche
x
-Werte enthalten, für die der Term einen Sinn macht, d.h. wohldefiniert ist.
So darf zum Beispiel der Definitionsbereich für die Funktion
x
®
1/
x
die Zahl 0 nicht enthalten. Als ihr Definitionsbereich kann daher (im Rahmen der rellen Zahlen) die Menge der von Null verschiedenen reellen Zahlen (oder eine Teilmenge davon) gewählt werden.
Definitionslücke
Es kann geschehen, dass ein
Term
an einer bestimmten Stelle nicht wohldefiniert ist, aber durch eine nachträgliche Definition des fehlenden Funktionswerts zu einer
stetigen
Funktion gemacht werden kann. Wir sprechen dann von einer Definitionslücke, die "
stetig geschlossen
" werden kann, oder einer
hebbaren Singularität
. Beispiel: Die durch
f
(
x
) = (
x
2
+
x
)/
x
zunächst bestehende Lücke an der Stelle
x
= 0
kann durch Kürzen (wodurch sich der Term
x
+ 1
ergibt) und die nachträgliche Definition
f
(0) = 1
stetig geschlossen werden.
Das Schließen von Definitionslücken allgemeinerer Funktionen gelingt manchmal mit Hilfe der
Regel von de l'Hospital
, der die
Differentialrechnung
zugrunde liegt (siehe auch
unbestimmte Form
).
Definitionsmenge
Die Menge aller Elemente der zu einer
Gleichung
gegebenen
Grundmenge
, für die beide Seiten der Gleichung einen Sinn machen, d.h. mathematisch wohldefiniert sind. Wird üblicherweise mit
D
bezeichnet.
So kann es beispielsweise bei
Bruchgleichungen
passieren, daß für manche Werte der Variablen eine Division durch Null auftritt. Bei
Wurzelgleichungen
über der Grundmenge der reellen Zahlen kann es passieren, daß für manche Werte der Variablen die Wurzel aus einer negativen Zahl zu ziehen ist. Werte, die derartige Probleme machen, sind aus der Grundmenge herauszunehmen, um
D
zu erhalten.
Da jede Lösung einer Gleichung in der Definitionsmenge liegt (ansonsten könnte sie die Gleichung nicht zu einer wahren Aussage machen), ist beim weiteren Vorgehen nur mehr sie zu beachten. Sie tritt an die Stelle der ursprünglich gegebene Grundmenge (die nun getrost vergessen werden kann).
Achtung: Manchmal ist mit dieser Bezeichnung der
Definitionsbereich
gemeint.
Dekadischer Logarithmus
ist ein anderer Name für den
Zehner-Logarithmus
.
de l'Hospital, Regel von
Siehe
Regel von de l'Hospital
.
Dezimaldarstellung
Darstellung einer
reellen Zahl
durch eine (möglicherweise nicht-abbrechende) Abfolge von Ziffern, einen Dezimalpunkt ("Komma") und ein Vorzeichen. Die Bedeutung der Ziffernfolge ist aus dem Beispiel
657.234... = 6 × 100 + 5 × 10 + 7 +
2
/10 +
3
/100 +
4
/1000 + ...
oder, in der modernen Potenzschreibweise,
657.234... = 6 × 10
2
+ 5 × 10
1
+ 7 × 10
0
+ 2 × 10
-1
+ 3 × 10
-2
+ 4 × 10
-3
+ ...
ersichtlich.
Die
rationalen Zahlen
(Zahlen, die als Brüche "ganze Zahl/ganze Zahl" geschrieben werden können) sind genau jene reellen Zahlen, deren Dezimaldarstellung entweder
abbricht
(d.h. ab irgendeiner Stelle nur aus Nullen besteht) oder
periodisch
ist (d.h. ab irgendeiner Stelle nur mehr eine sich wiederholende Ziffernfolge aufweist). Beispiele:
33
/
25
= 1.32 = 1.320000000... ist eine abbrechende,
12
/
7
= 1.7142857142857142... eine periodische Dezimalzahl.
Reelle Zahlen, für die das nicht der Fall ist, heißen
irrationale Zahlen
(wie z.B.
Ö
2 = 1.414213562373095... oder
p
= 3.141592653589793...).
Kleine Subtitität
: Die Dezimaldarstellung ist nicht ganz eindeutig. So kann etwa die Zahl 1 auch als 0.9999999... geschrieben werden, die Zahl 0.43 als 0.42999999... Diese Mehrdeutigkeit betrifft aber nur den Fall, daß ab irgendeiner Stelle nur Neuner auftreten.
Dezimalzahlen
Siehe
reelle Zahlen
und
Dezimaldarstellung
.
Diagonalverfahren
heißt eine auf Georg Cantor zurückgehende Argumentation, die beweist, daß die Menge der
reellen Zahlen
überabzählbar
ist: Wäre die Menge
R
abzählbar, so könnte man ihre Elemente aufzählen, d.h. als Liste
x
1
,
x
2
,
x
3
, ... schreiben. Nun kann für jede Liste aus reellen Zahlen eine weitere reelle Zahl
y
konstruiert werden, die in der Liste nicht vorkommt:
y
muß sich nur von
x
1
in der ersten Nachkommastelle, von
x
2
in der zweiten Nachkommastelle, von
x
3
in der dritten Nachkommastelle ... unterscheiden. Damit ist gezeigt, daß sich die Menge der reellen Zahlen nicht als Liste schreiben lässt, also überabzählbar ist.
Differential
Dieses Wort wurde früher zur Bezeichnung
infinitesimaler
, d.h. als "unendlich klein" gedachter Änderungen von Größen verwendet. Mit ihrer Hilfe wurde die
Ableitung
einer Funktion
f
º
f
(
x
)
als
Differentialquotient
(d.h. als Quotient d
f
/d
x
der Differentiale d
f
und d
x
) angesehen. Auch in der Schreibweise für
Integrale
lebt diese Vorstellung weiter.
Differentialquotient
oder
Differenzialquotient
, ist ein anderer Name für die
Ableitung
. Er rührt daher, dass früher die Ableitung einer Funktion
f
º
f
(
x
)
als Quotient d
f
/d
x
der
Differentiale
d
f
und d
x
angesehen wurde. Heute wird die Ableitung statt dessen als
Grenzwert
des
Differenzenquotienten
definiert. Der ältere Name und die Schreibweise d
f
/d
x
für die Ableitung haben sich bis heute gehalten, sind aber nur mehr symbolisch gemeint.
Differentialrechnung
auch
Differenzialrechnung
ist jener Zweig der Mathematik, in dem es um die
Ableitung
reeller
Funktionen
, ihren Eigenschaften und den mit ihr verbundenen Methoden geht. Der Ausgangspunkt zu ihrer Entwicklung war das
Tangentenproblem
. Zusammen mit der
Integralrechnung
ist sie Teil der
Analysis
.
Differenz
Siehe
Subtraktion
.
Differenzenquotient
Ist
f
eine
reelle Funktion
, und sind
x
0
und
x
1
Zahlen, so dass
f
im gesamten
Intervall
[
x
0
,
x
1
]
definiert ist, so heißt die Größe
(
f
(
x
1
)
-
f
(
x
0
))/(
x
1
-
x
0
)
Differenzenquotient
. Geometrisch stellt er den
Anstieg
der Geraden (
Sekante
) durch die Punkte
(
x
0
,
f
(
x
0
))
und
(
x
1
,
f
(
x
1
))
des
Graphen
von
f
dar und kann als
mittlere Änderungsrate
von
f
im Intervall
[
x
0
,
x
1
]
interpretiert werden. Mit den Abkürzungen
D
x
=
x
1
-
x
0
und
D
f
=
f
(
x
1
)
-
f
(
x
0
)
schreibt er sich einfach als
D
f
/
D
x
, was seinen Charakter als "Quotient von Differenzen" unterstreicht. Zur Berechnung der
Ableitung
von
f
an der Stelle
x
wird der Differenzenquotient auch in der Form
(
f
(
x
+
e
)
-
f
(
x
))/
e
angeschrieben, wobei
e
positiv oder negativ sein kann. Der
Grenzwert
e
®
0
dieser Größe ist
-
wenn er existiert
-
die Ableitung
f
'(
x
)
.
Differenzierbar
an einer Stelle
x
0
heißt eine
reelle Funktion
f
, wenn ihre
Ableitung
an der Stelle
x
0
existiert. Die Formulierung "
f
ist differenzierbar" (ohne weitere Angabe) soll in der Regel ausdrücken, dass die Ableitung an jeder Stelle des
Definitionsbereichs
existiert. Ist eine Funktion auf der gesamten Menge
R
definiert, und existiert die Ableitung an jeder Stelle, so nennt man sie auch "überall differenzierbar".
Ist eine Funktion
f
an der Stelle
x
0
differenzierbar, so besitzt ihr
Graph
im Punkt
(
x
0
,
f
(
x
0
)
eine eindeutig bestimmte
Tangente
, die nicht zur vertikalen Achse parallel ist (d.h. endlichen
Anstieg
hat).
Beispiele: Die Funktion
x
®
x
3
ist überall differenzierbar. Die Funktion
x
®
1/
x
ist in ihrem gesamten Definitionsbereich
R
*
(
= Menge der von
0
verschiedenen reellen Zahlen) differenzierbar. Die Funktion
x
®
|
x
|
ist an der Stelle
0
nicht differenzierbar, an allen anderen Stellen schon.
Siehe auch
stetig differenzierbar
und
Differenzierbarkeit, exakte Formulierung
.
Differenzierbarkeit, exakte Formulierung
Die exakte Definition der
Differenzierbarkeit
und der
Ableitung
als Grenzwert von
Differenzenquotienten
berücksichtigt, dass
Folgen
auf ganz verschiedene Weise einer Stelle zustreben können, und dass die entsprechende Folge der Differenzenquotienten jedesmal denselben Grenzwert haben muss. Eine alternative Formulierung benutzt die
exakte
Sprache der
Stetigkeit
von Funktionen.
Differenzierbarkeit impliziert Stetigkeit
Jede
differenzierbare
Funktion ist
stetig
.
Differenzieren
Eine
Funktion
zu
differenzieren
heißt, ihre
Ableitung
zu bestimmen.
Differenz zweier Vektoren
wird komponentenweise berechnet. Ihre geometrische Bedeutung in der
Pfeildarstellung
wird durch die
Spitze-minus-Schaft-Regel
ausgedrückt.
Dimension
ist die die maximale Zahl von
Vektoren
, die eine
linear unabhängige
Menge bilden können. Die Menge aller
n
-komponentigen Vektoren, zu identifizieren mit dem
R
n
, hat Dimension
n
(ist
n
-dimensional).
Dimensionsbehaftete Größen
Siehe
Einheiten
.
Dimensionslose Größen
Siehe
Einheiten
.
Diophantische Gleichungen
werden
Gleichungen
genannt, für die nur
ganzzahlige
Lösungen
gesucht werden, d.h. als deren
Grundmenge
die Menge der ganzen Zahlen betrachtet wird. Ein bißchen schlampig werden auch
Gleichungsysteme
, für die nur ganzzahlige Lösungen gesucht werden, mit demselben Namen bezeichnet.
Beispiel: Gibt es ganze Zahlen
x
,
y
,
z
, für die
x
2
+
y
2
=
z
2
ist? Außer dem trivialen Fall, daß eine der drei Zahlen Null ist, gibt es noch unendlich viele Lösungen, z.B.
x
= 3,
y
= 4,
z
= 5. Jede solche Lösung entspricht - gemäß dem
Pythagoräischen Lehrsatz
- einem rechtwinkeligen Dreieck mit ganzzahligen Seitenlängen, wird daher auch "Pythagoräisches Zahlentripel" genannt.
Demgegenüber hat das Gleichungssystem
x
n
+
y
n
=
z
n
, wobei
n
eine ganze Zahl > 2 ist, keine Lösung, für die
x
,
y
und
z
ganzzahlig und von Null verschieden wären. Das ist der Inhalt des berühmten "
großen Fermat'schen Satzes
", der von Pierre de Fermat im 17. Jahrhundert formuliert, aber erst vor wenigen Jahren bewiesen wurde.
Disjunkt
heißen zwei
Mengen
A
und
B
, die keine gemeinsamen Elemente besitzen. Dies ist der Fall, wenn
A
Ç
B
= { },
d.h. wenn ihre
Durchschnittsmenge
die
leere Menge
ist (kurz ausgedrückt: wenn ihr Durchschnitt leer ist).
Distributivgesetz
auch
Klammern ausmultiplizieren
oder
Klammern auflösen
genannt, ist die Rechenregel, die zeigt, wie die
Addition
und die
Multiplikation
miteinander verwoben sind. Für beliebige
Zahlen
x
,
y
,
z
gilt:
x
(
y
+
z
) =
x
y
+
x
z
.
Der Name kommt daher, daß sich die Multiplikation über die Summe ''
verteilt
''.
Division
ist in gewisser Hinsicht die ''Umkehrung'' der
Multiplikation
. Der
Quotient
x
/
y
( oder
x
/
y
) ist definiert als die Antwort auf die Frage ''
y
×
wieviel
=
x
?'' Diese Frage hat nur dann eine eindeutige Antwort, wenn
y
¹
0 ist.
Jede Division stellt einen
Bruch
dar, und die Bedingung
y
¹
0 bedeutet, daß der Nenner von 0 verschieden sein muß (siehe
Division durch 0
).
Die Division (mit
Nenner
¹
0) kann vollständig innerhalb der Mengen der
reellen
,
rationalen
, und
komplexen
Zahlen ausgeführt werden - welche
Körper
genannt werden -, führt jedoch aus den Mengen der
ganzen
und der
natürlichen
Zahlen heraus.
Aufgrund der
Identität
x
y
=
1
y
×
x
kann jeder Quotient auch als Produkt geschrieben werden, wobei der
1
/
y
der
Kehrwert
von
y
ist.
Division durch 0
Wird versucht, eine Zahl
x
durch 0 zu
dividieren
, also den Quotienten
x
/
0
zu berechnen, so ist die Frage '' 0 ×
wieviel
=
x
?'' zu beantworten. Falls
x
¹
0 ist, hat die Frage überhaupt keine Antwort. Falls
x
= 0 ist, ist jede Zahl eine mögliche Antwort. Dies zeigt, daß die Division durch 0 schlicht und einfach
nicht definiert
, also eine mathematisch sinnlose Sache ist.
Auch die heuristische Frage ''Wie oft paßt 0 in
x
?'' führt hier nicht weiter (außer, daß sie zu der intuitiven Vorstellung führt,
1
/
0
habe etwas mit ''Unendlich'' oder ''minus Unendlich'' zu tun, und
0
/
0
sei völlig ''unbestimmt'').
Dritte Wurzel
oder
Kubikurzel
: siehe
höhere Wurzeln
.
Durchschnittsmenge
Sind
A
und
B
zwei
Mengen
, so ist die
Durchschnittsmenge
(kurz: der
Durchschnitt
)
A
Ç
B
die Menge aller Elemente, die sowohl in
A
als auch in
B
liegen:
A
Ç
B
= {
x
|
x
Î
A
und
x
Î
B
}.
Sie ist die Zusammenfassung aller gemeinsamen Elemente von
A
und
B
.
Dyadischer Logarithmus
ist ein anderer Name für den
Zweier-Logarithmus
.
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