R
Jeder mit einem Begriff verbundene (fettgedruckte) Hyperlink führt in ein Kapitel der Mathematischen Hintergründe.
Grün geschriebene
Begriffe haben noch keine Eintragung.
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
R
R
2
ist die Menge aller
Paare
(
x
,
y
) aus reellen Zahlen. Sie stellt eine mathematische Formalisierung der
Zeichenebene
dar. Jedes Element des
R
2
entspricht einem Punkt, wenn die beiden Eintragungen
x
und
y
als
Koordinaten
bezüglich eines
kartesischen Koordinatensystems
interpretiert werden. Das Symbol
R
2
steht für das
kartesische Produkt
der Menge
R
der
reellen Zahlen
mit sich selbst,
R
×
R
.
Die natürliche Verallgemeinerung dieser Idee auf höhere Dimensionen führt zum
R
3
(der Menge aller reellen
Zahlentripel
) als Formalisierung des
dreidimensionalen Raumes
und, ganz allgemein, zum
R
n
, der Menge aller reellen "
n
-Tupel
".
Radiant
Siehe
Bogenmaß
.
Radiokarbonmethode
ist ein Verfahren zur Altersbestimmung mit Hilfe des Kohlenstoffisotops C
14
, das mit einer Halbwertszeit von 5730 Jahren zerfällt (siehe
exponentielle Abnahme
).
t
Jahre nach dem Tod eines Organismus ist die Zahl der in ihm enthaltenen C
14
-(Atom)Kerne um den Faktor 2
-
t
/5730
gesunken. Beträgt dieser Faktor (der durch chemisch-physikalische Untersuchung eines Funstücks ermittelt wird) beispielsweise in einem konkreten Fall 0.3, so ist muss eine
Exponentialgleichung
gelöst werden, um das Alter als
t
=
-
5730 ×
2
log
0.3
»
9328
Jahre zu bestimmen.
Radiusvektor
ist eine Bezeichnung für den
Ortsvektor
eines "allgemeinen" Punktes, d.h. eine Zusammenfassung mehrerer Variablen. So ist er beispielsweise in der Ebene durch
x
= (
x
,
y
)
gegeben.
Rationale Funktion
ist eine Funktion, die als Quotient zweier
Polynomfunktionen
darstellbar ist. Nachdem so viel wie möglich gekürzt wurde (und allfällige
Definitionslücken
verschwunden sind), kann eine rationale Funktion in der Form
f
(
x
) =
p
(
x
)/
q
(
x
)
geschrieben werden, wobei die beiden Polynome
p
und
q
keine gemeinsamen Nullstellen besitzen, also nicht mehr weiter gekürzt werden können. Ist der Nenner
q
von mindestens erster Ordnung, so wird
f
auch
gebrochen rationale Funktion
genannt (ansonsten handelt es sich einfach um ein Polynom).
Rationale Funktionen können neben
Nullstellen
auch
Pole
und
Asymptoten
besitzen, und deren Ermittlung zählt zu den besonders häufig gestellten Mathematik-Aufgaben. Siehe auch
Asymptoten einer rationalen Funktion
.
Unter einer
rationalen Kombination
einer Menge von Funktionen wird das Bilden einer Funktion verstanden, die aus den gegebenen (unter Hinzunahme beliebiger reeller Zahlen) durch die Grundrechnungsarten (inklusive
Division
, aber ohne
Wurzel
ziehen) hervorgeht. In diesem Sinn ist jede rationale Funktion eine rationale Kombination der
identischen Funktion
.
Rationale Zahlen
sind jene
reellen Zahlen
, die sich als
Quotient zweier ganzer Zahlen
schreiben lassen. Daher werden sie oft auch als
Bruchzahlen
bezeichnet: Jede rationale Zahl ist von der Form
m
/
n
, wobei
m
und
n
ganze Zahlen sind.
Es lässt sich zeigen, daß die rationalen Zahlen genau jene reellen Zahlen sind, deren
Dezimaldarstellung
abbricht
(d.h. von einer bestimmten Stelle an nur Nullen aufweist) oder
periodisch
ist (d.h. von einer bestimmten Stelle an aus einer immer wiederholten Zifferngruppe besteht).
Die Menge aller rationalen Zahlen wird mit
Q
bezeichnet.
Es gibt sehr viele rationale Zahlen: Zwischen je zwei verschiedenen reellen Zahlen (d.h. Punkten auf der Zahlengeraden) liegen unendlich viele rationale Zahlen. Daher wird die Menge
Q
als ''
dicht
'' bezeichnet. Dennoch gibt es sehr viel mehr reelle Zahlen als rationale: Die Menge
Q
ist
abzählbar
, d.h. ihre Elemente können ''durchnumeriert'' werden, im Gegensatz zur Menge
R
der reellen Zahlen. Da die Menge
Q
die Zahlengerade nicht ''ganz ausfüllt'', wird sie als ''
nicht-vollständig
'' bezeichnet.
Rechenschieber
Siehe
Logarithmus
.
Rechenstab
Siehe
Logarithmus
.
Rechte-Hand-Regel
Siehe
Vektorprodukt
.
Rechtsgekrümmt
Eine
differenzierbare
Funktion
f
heißt in einem
Intervall
rechtsgekrümmt
, wenn ihre
Ableitung
f
'
in ihm streng monoton
fallend
ist. (Siehe auch
linksgekrümmt
). Damit ergibt sich ein einfaches Kriterium zur praktischen Berechnung: Ist für alle
x
in einem Intervall
f
''(
x
) < 0
, so ist
f
in diesem Intervall rechtsgekrümmt. (Siehe auch
Monotonie und Ableitung
). Eine rechtsgekrümmte Funktion ist
konkav
(nach unten offen). Zeigt eine Funktion in zwei aneinander grenzenden Intervallen verschiedenes Krümmungsverhalten, so liegt zwischen dieser Intervallen eine
Wendestelle
.
rechtshändig
Siehe
Rechtssystem
.
Rechtsschraubenregel
Siehe
Vektorprodukt
.
Rechtsseitige Ableitung
einer
reellen Funktion
f
an der Stelle
x
ist der
Grenzwert
des
Differenzenquotienten
, wobei die Annäherung an die Stelle
x
von "rechts" (d.h. von "oben") her erfolgt. Ist
x
eine Randstelle des Definitionsbereichs, so kann nicht von der Ableitung im
strengen
Sinn, sondern nur von der rechts- oder
links
seitigen Ableitung gesprochen werden. Für eine
differenzierbare
Funktion stimmen rechts- und linksseitige Ableitung überein.
Rechtssystem
oder
rechtshändiges System
ist ein System aus drei dreikomponentigen (räumlichen)
Vektoren
a
,
b
und
c
(in dieser Reihenfolge) mit der Eigenschaft, dass
a
Ù
b
und
c
einen spitzen Winkel bilden. Das ist genau dann der Fall, wenn das
Spatprodukt
des Systems positiv ist.
Ein Beispiel ist die dreidimensionale
Standardbasis
. Ganz allgemein bilden
a
,
b
und
a
Ù
b
ein Rechtssystem, sofern
a
und
b
nicht parallel sind.
Siehe auch
Händigkeit
.
Regel von de l'Hospital
Diese Regel hilft,
Grenzwerte
unbestimmter Formen
zu berechnen. Besitzen die
stetig differenzierbaren
Funktionen
f
und
g
eine gemeinsame
Nullstelle
oder eine gemeinsame
Unendlichkeitsstelle
x
0
, so gilt
f
(
x
)
g
(
x
)
=
f
'(
x
)
g
'(
x
)
,
lim
lim
x
®
x
0
x
®
x
0
wobei lediglich vorausgesetzt ist, dass der Grenzwert auf der rechten Seite existiert.
Beispiel 1:
lim
x
®
0
(
sin
x
)/
x
=
lim
x
®
0
(
cos
x
)/1 = 1
.
Beispiel 2:
lim
x
®
0
(
e
x
-
1)/
x
=
lim
x
®
0
e
x
/1 = 1
.
Damit können auch
Näherungsformeln
hergeleitet und
Wachstumsvergleiche
von Funktionen durchgeführt werden. Die Stelle
x
0
darf durch
¥
oder
-
¥
ersetzt werden.
Reelle Funktion
nennt man eine
Funktion
, deren
Definitionsbereich
und
Wertebereich
die Menge
R
oder Teilmengen von
R
sind.
Reelle Zahlen
sind Dezimalzahlen mit beliebiger
Dezimaldarstellung
. Diese Zahlen bilden einen der Grundpfeiler der modernen Mathematik. Auch die meisten der im Unterrichtsstoff auftretenden Zahlen sind von diesem Typ, und die Lösung vieler Problemstellungen muß ihre Eigenschaften berücksichtigen.
Die
Menge aller reellen Zahlen
wird mit
R
bezeichnet, die Menge aller
positiven
reellen Zahlen mit
R
+
, die Menge aller
nicht-negativen
reellen Zahlen mit
R
0
+
und die Menge aller
von Null verschiedenen
reellen Zahlen mit
R
*
.
Auf der Menge der reellen Zahlen sind die Operationen
Addition
und
Multiplikation
definiert, aus denen sich
Subtraktion
und
Division
ergeben (siehe auch
Kehrwert
und
Division durch 0
). Addition und Multiplikation sind durch das
Distributivgesetz
(Klammern auflösen) miteinander verbunden.
Geometrisch werden reelle Zahlen als Punkte auf der
Zahlengeraden
gedeutet. Zusammenhängende Teilmengen von
R
, d.h. der Zahlengerade, heißen
Intervalle
. Die Menge
R
wird von MathematikerInnen als
vollständig
bezeichnet, da sie (im Gegensatz zu der Menge der rationalen Zahlen) die Zahlengerade "ganz ausfüllt".
Die Menge
R
ist so groß, daß ihre Elemente nicht ''durchnumeriert'' werden können. Daher heißt sie
überabzählbar
. (Ein leicht verständlicher Beweis dieser Tatsache ist das Cantor'sche
Diagonalverfahren
).
Eine immer wiederkehrende wichtige Eigenschaft von
R
ist, daß das
Quadrat
jeder reellen Zahl
nicht-negativ
ist. Daher besitzen
Quadratische Gleichungen
(und auch Gleichungen höherer
Ordnung
) über
R
nicht immer
Lösungen
(wie z.B. die Gleichung
x
2
= - 1). Eine wichtige Zahlenmenge, die die reellen Zahlen verallgemeinert, und in der Quadrate auch negativ sein können, sind die
komplexen Zahlen
.
In manchen Texten werden die reellen Zahlen nicht von Beginn an als Dezimalzahlen eingeführt, sondern aus der kleineren Menge der rationalen Zahlen konstruiert. Wenn Sie in Lehrbüchern die Begriffe "
Intervallschachtelung
" und "
Dedekind'sche Schnitte
" lesen, so dienen sie zumeist diesem Zweck. Wir gehen hier nicht näher darauf ein.
Wichtige Teilmengen von
R
sind die
natürlichen Zahlen
, die
ganzen Zahlen
, die
rationalen Zahlen
und die
irrationalen Zahlen
.
Relativ prim
Siehe
teilerfremd
.
Rest
Seien
n
und
k
zwei
natürliche Zahlen
. Versucht man,
n
durch
k
zu dividieren, so stößt man auf folgende Struktur:
Es gibt immer zwei (eindeutig bestimmte) Zahlen
m
,
r
Î
N
mit 0
£
r
<
k
, sodaß
n
=
k
m
+
r
.
Die Zahl
r
heißt
Rest
. Ist
r
= 0, so ist der Quotient
n
/
k
genau
m
, also eine natürliche Zahl. Andernfalls ist
r
gerade der ''Rest'', der Ihnen bei händischer Division ''übrigbleibt''. Das Vorhandensein eines von 0 verschiedenen Rests ist dafür verantwortlich, daß
k
kein
Teiler
von
n
ist (oder, m.a.W., daß
n
kein
Vielfaches
von
k
ist).
Das Konzept des Rests kann auf den Fall ausgedehnt werden, daß
n
negativ ist. Dann darf auch
m
negativ sein, doch es ist eine sinnvolle Konvention, vom Rest
r
nach wie vor 0
£
r
<
k
zu verlangen.
Restklassen
Sei
p
eine
natürliche Zahl
. Man kann - ohne in Widersprüche zu geraten - beim
Addieren
und
Multiplizieren
von
ganzen Zahlen
jede auftretende Zahl durch den
Rest
, der sich bei
Division
durch
p
ergibt, ersetzen.
Ist etwa
p
= 3, so wird nicht mehr zwischen 2 und 5 unterschieden! Das kann auch in der Form 5 = 2 mod(3) (gesprochen: ''5 ist gleich 2 modulo 3'') ausgedrückt werden. Unter diesem Gesichtspunkt gibt es nur drei verschiedene Zahlen, nämlich 0, 1 und 2, (denn bereits 3 wird mit 0 identifiziert, 4 mit 1 usw). Diese drei Objekte heißen
Restklassen
modulo 3. Tatsächlich steht 0 nicht nur für die Zahl 0, sondern für
alle
ganzzahligen
Vielfachen
von 3 (1 steht für
alle
ganzen Zahlen, die bei Division durch 3 den Rest 1 ergeben, und 2 steht für
alle
ganzen Zahlen, die bei Division durch 3 den Rest 2 ergeben). Daher heißen sie ''Klassen''. Die Menge der Restklassen modulo 3 hat also 3 Elemente und wird als
Z
3
bezeichnet.
Genau dasselbe kann mit jeder natürlichen Zahl
p
gemacht werden, was zur Menge
Z
p
der Restklassen modulo
p
führt.
Falls
p
eine
Primzahl
ist, kann innerhalb dieser Menge sogar dividiert werden. (Sie hat dann die Struktur eines
Körpers
).
Reziproker Wert
Siehe
Kehrwert
.
Richtungsvektor
ist eine Bezeichnung für einen
Vektor
, dessen Aufgabe es ist, eine Richtung anzugeben. Der Begriff wird ein bisschen schlampig auch für
Verbindungsvektoren
verwendet und ist dann als Gegenstück zum
Ortsvektor
gemeint.
Riemann-Integral
Die präzise Ausformulierung der Idee des
bestimmten Integrals
als Grenzwert von Summen erfolgte historisch zum ersten Mal im 19. Jahrhundert durch Bernhard Riemann. Riemanns Konstruktion besteht darin, eine auf einem
Intervall
[
a
,
b
]
gegebene
reelle Funktion
von unten und von oben durch
Treppenfunktionen
einzuzwicken. Mit Hilfe deren Integrale, der
Untersummen
und
Obersummen
, wird definiert, wann eine Funktion (Riemann-)
integrierbar
ist. Für stetige Funktionen lässt sich das bestimmte Integral als Grenzwert einer Folge von Rechtecksflächen (den so genannten
Riemann-Summen
) darstellen. Daraus ergeben sich Möglichkeiten zur numerischen Approximation bestimmter Integrale. Riemann-Summen können auch dazu benutzt werden, um intuitive Argumentationen mit
infinitesimalen
Größen durch exakte zu ersetzen.
Riemann-Summe
Siehe
Riemann-Integral
.
round
ist die Bezeichnung für das "kaufmännische"
Rundungsverfahren
: round
x
ist diejenige ganze Zahl, die
x
am nächsten liegt, wobei halbzahlige Werte zwischen zwei ganzen Zahlen aufgerundet werden.
Rundungsverfahren
stellen
unstetige Funktionen
dar. Die gebräuchlichsten sind:
round
(kaufmännisch runden),
floor
(immer abrunden) und
ceil
(immer aufrunden).
Zum Seitenanfang
Zur Galerie
Zum Inhaltsverzeichnis der Mathematischen Hintergründe
Zu den interaktiven Tests
Zu den Mathe-Links und Online-Werkzeugen
Zur Welcome Page