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Mathematik hat etwas mit ''Rechnen'' zu tun. Aber schon ein Blick in ein fortgeschrittenes Mathematikbuch zeigt, daß dort weniger mit Zahlen als mit Buchstaben ''gerechnet'' wird. Was soll das sein - ''mit Buchstaben rechnen''? Tatsächlich geht es in weiten Teilen des Mathematikstoffs um das Rechnen mit Zahlen - nur sieht man das auf den ersten Blick nicht mehr! Und das kommt so: Sobald das Interesse über das Hantieren mit einzelnen Zahlen hinausgeht, stellen sich Beobachtungen allgemeinerer Natur ein. Wie sind eigentlich die Rechenregeln beschaffen, die wir - mehr oder weniger automatisch - anwenden, um mit Zahlen umzugehen? Eine der einfachsten Regeln ist diese: Beim Addieren von reellen Zahlen (und daher auch von natürlichen, ganzen und rationalen) kommt es auf die Reihenfolge nicht an. So ist z.B. | Zahlenmengen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ebenso gilt das Kommutativgesetz der Multiplikation
Eine weitere Aussage dieses Typs, die Addition und Multiplikation kombiniert, ist
| Distributivgesetz | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zur Illustration setzen wir anstelle von a, b und c konkrete Zahlen ein. Werten wir die linke und die rechte Seite von (4) für a = 2, b = 3 und c = 4 aus:
Eine Rechenregel, die im Umgang mit negativen Zahlen nützlich ist, lautet
| 3 Rollen des Minuszeichens | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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In allen oben behandelten Fällen stehen Buchstaben für Zahlen. Genauer gesagt, stehen abstrakte Symbole für konkrete Zahlen. Es ist dies die einfachste Weise, sich nicht von Vornherein auf bestimmte Zahlen festzulegen, sondern allgemeine Aussagen zu treffen. Symbole (Buchstaben), die in einer solchen Eigenschaft auftreten, nennen wir Variable. Da sie für Zahlen stehen, die jederzeit eingesetzt werden können, werden sie auch Platzhalter genannt - sie ''halten den Platz'' für Zahlen. Dieser Begriff wird später verschiedene Schattierungen bekommen, aber hier haben wir die Grundidee bereits vor uns: Ein Symbol (wie z.B. x) soll für eine Zahl stehen - wir wollen uns aber nicht festlegen, für welche, und halten es deshalb ''variabel''. Ein Ausdruck, der aus Variablen besteht, für die Zahlen eingesetzt werden können, wird Term genannt. Beispiele für Terme sind x, a + b und -(-s), aber auch kompliziertere Ausdrücke wie
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Potenzen
wie die in (7) auftretenden Quadrate
werden genauso wie für konkrete Zahlen angeschrieben:
a0 für 1 , a1 für a ,
a2 für a × a , a3 für a × a × a usw.
Allgemein hat eine Potenz die Form an, wobei n Hochzahl oder
Exponent heißt.
(Manchmal wird dafür auch
a^n
geschrieben).
Für Potenzen gelten die Rechenregeln
| Potenzen von Zahlen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
wobei nun n für eine beliebige nicht-negative ganze Zahl steht.
Eine weitere wichtige Rechenregel für Potenzen ist
| Hochzahlen, die keine natürlichen Zahlen sind | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Terme, die aus Variablen und Zahlen mit Hilfe der Operationen Multiplikation, Addition und Subtraktion gewonnen werden können, heißen Polynome (oder auch "ganzrationale Terme"). So ist z.B.
Hängt ein Polynom von einer einzigen Variablen ab, so wird die höchste
auftretende Potenz dieser Variablen als Grad oder
Ordnung des Polynoms bezeichnet.
So ist beispielsweise (11) ein Polynom fünfter Ordnung.
Ein Polynom zweiter Ordnung heißt quadratisch,
ein Polynom dritter Ordnung heißt kubisch.
Eine Konstante (in der die Variable gar nicht vorkommt) wird auch als Polynom
nullter Ordnung bezeichnet (da
Polynome treten in der Mathematik häufig auf und werden uns noch oft begegnen. | weitere Eigenschaften von Polynomen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nehmen wir die Division hinzu, so können wir Bruchterme wie
| Division durch 0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Da die Potenz eines Bruchs der Bruch der Potenzen ist, gilt immer
| Potenz eines Bruchs | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wir werden uns weiter unten mit der Bruchrechnung von Termen
beschäftigen. Terme dürfen auch Wurzeln enthalten, wie z.B.
| Wurzeln | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
wobei hier zu bedenken ist, daß eine negative Zahl keine Wurzel
besitzt. So hat dieser Term für x = 3 den Wert 4 (rechnen Sie nach!),
ist aber für x = 1 nicht definiert (rechnen Sie auch das nach!).
Zwei nützliche Rechenregeln im Zusammenhang mit Brüchen:
Wir betonen nochmals, daß ein Term erst dann zu einer Zahl wird, wenn konkrete Zahlen anstelle der Variablen eingesetzt werden. Welchen Wert ein Term dann annimmt, hängt von den eingesetzten Zahlenwerten der Variablen ab. (So hängt z.B. der Wert des Terms x2 + x + 1 davon ab, welche Zahl für x eingesetzt wird). Solche Abhängigkeiten sind in der modernen Mathematik extrem wichtig. Wir werden sie später als Funktionen bezeichnen. | Funktionen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Nun wissen wir, was ein Term ist, aber was fangen wir damit an? Eine Anwendung haben wir bereits oben gesehen: Rechenregeln für den Umgang mit reellen Zahlen lassen sich mit Hilfe von Variablen und Termen sehr einfach hinschreiben. Sie haben alle dieselbe Grundstruktur - sie bestehen aus zwei Termen, die zwar verschieden aussehen, aber dennoch immer zum selben Resultat führen, wenn konkrete Zahlen für die Variablen eingesetzt werden. Solche Aussagen heißen Identitäten. Wann immer die Variablen durch konkrete Zahlen ersetzt werden, reduzieren sich Identitäten auf wahre Aussagen. Die Aussagen (2), (3), (4), (6), (8), (9), (10) und (14) sind Beispiele für Identitäten. Wir können sie auch benützen, um weitere Regeln aufzustellen, die immer gelten. So ist z.B.
linke Seite:
Identitäten dienen zwei Zwecken: Einserseits können sie tiefe Einblicke in die Eigenschaften der Zahlen geben, und andererseits können sie schlicht und einfach praktisch sein. Heben wir uns die Einblicke noch ein bißchen auf und betrachten wir ein Beispiel für den nützlichen Aspekt, auf das wir in diesem Kapitel nach ein paar mal zurückkommen werden: Wie groß ist die Fläche der Außenmauer eines Hauses (das der Einfachheit halber keine Türen und Fenster haben soll)? Werden Länge und Breite des Grundrisses mit a und b, die Höhe mit h bezeichnet, so besteht die Außenmauer aus vier Rechtecken, und die Fläche ergibt sich durch Addition der vier Teilflächen zu
Identitäten, also Rechenregeln, machen es uns leicht, gewisse Terme als ''praktisch gleich'' zu erkennen, als ''dieselbe Sache, nur anders angeschrieben''. Es ist bequem, Terme wie (19) und (21) als ''gleich'' anzusehen, bestenfalls als unterschiedlich angeschriebene Varianten voneinander. In Identitäten können nicht nur konkrete Zahlen anstelle der Variablen eingesetzt werden, sondern auch Terme, da ja auch in diesen Termen jede Variable für eine Zahl steht. So ist z.B. die Aussage
Zur Schreibweise: Manchmal wird das Symbol º (ausgesprochen: "identisch") verwendet, um Identitäten (insbesondere solche, die ohne weitere Rechnung unmittelbar einsichtig sind) anzuzeigen. Wenn Sie etwa irgendwo die Aussage | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Eine Formel ist ein Term, der irgendeine interessante Größe darstellt. (Es liegt dann eine Formel für diese Größe vor). Manchmal werden auch ganz allgemein mathematische Aussagen, in denen Terme vorkommen (wie z.B. Identitäten) als Formeln bezeichnet. Der Begriff ist ein bißchen unscharf. (Wenn Sie ein Mathematik- oder Physikbuch aufschlagen, erkennen Sie auf den ersten Blick, daß es ''voller Formeln'' ist. Und wenn Sie vor lauter Symbolen dann den Überblick verlieren, werden Sie vielleicht von ''Formelsalat'' sprechen). Formeln treten oft als Abkürzungen auf, die uns Schreibarbeit ersparen. So kann z.B. der Term
Anhand eines Applets können Sie das Einführen von Abkürzungen üben. | Strukturen erkennen 1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Formeln werden auch dazu benützt, um Erkenntnisse (also mathematische Aussagen) kurz und bündig auszudrücken. So ist z.B. die Fläche eines Rechtecks mit Seitenlängen a und b durch das Produkt a b gegeben. Bezeichnen wir die Fläche mit dem Buchstaben F, so können wir die Formel für den Flächeninhalt des Rechtecks als
Formeln können als kompakte Mitteilungen nützliche Dienste leisten. Beispiel: Die Fläche eines Dreiecks mit Seitenlängen a, b und c kann mit Hilfe der Formel
Das Verständnis für das Zustandekommen einer Formel mag schwer zu erlangen sein, ihre Anwendung ist aber in der Regel leicht. Für AnwenderInnen ist eine Formel lediglich eine Anweisung für Berechnungen. Darin besteht ihre Nützlichkeit in vielen Bereichen von Wissenschaft, Technik und Wirtschaft. Beim Umgang mit Formeln muß manchmal eine Sache berücksichtigt werden, die wir bis jetzt unter den Teppich gekehrt haben: Variablen stehen nicht nur für Zahlen, sie können auch Einheiten tragen. Das ist z.B. besonders wichtig, wenn es um physikalische Formeln geht. Mit Hilfe des nebenstehenden Buttons können Sie einige Bemerkungen über das Rechnen mit Einheiten aufrufen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sie können Ihr Gefühl für Einheiten überprüfen, indem Sie den nebenstehenden Button anklicken und einen mathematischen Scherz aufklären. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Formeln können mit Hilfe von Identitäten verschönert werden.
Wir haben oben einen solchen Fall kennengelernt:
Die Fläche der Außenmauer eines Hauses ist durch
Wir erwähnen abschließend, dass das Symbol º, das wir oben bei den Identitäten kennengelernt haben, bisweilen auch für Abkürzungen (Definitionen) verwendet wird. Formel (27) könnte damit auch in der Form | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Identitäten werden - wie das obige Beispiel der Fläche der Außenmauer eines Hauses zeigt - zur Umformung von Termen benützt. Oft ist es nützlich oder notwendig, mehrere Umformungs-Schritte hintereinander auszuführen. Beginnen wir etwa mit dem Term
Manchmal - so wie im gerade betrachteten Beispiel - vereinfachen sich Terme, wenn alle Klammern ausmultipliziert werden. In anderen Fällen ist es günstiger, das Gegenteil zu erreichen. Falls ein Term eine Summe darstellt, deren Bestandteile (Summanden) einen gemeinsamen Faktor besitzen, kann man diesen ''herausheben''. Beispiel: Die Summanden des Terms x + x y + x2 haben x als gemeinsamen Faktor. Daher können wir schreiben
Klammern ausmultiplizieren (auflösen) und Terme herausheben sind entgegengesetzte Rechenvorgänge.Wir betonen nochmals, daß das Rechnen mit Klammern auf elementaren Eigenschaften von Zahlen - wie z.B. 2×(4 + 7) = 2×4 + 2×7 - beruht, denn alle Variablen stehen ja für Zahlen! In der Praxis wird uns oft das Gefühl sagen müssen, welche Umformungen eines Terms die sinnvollsten sind. Beispiel:
Ein wichtige, sehr oft auftretende Situation besteht, wenn zwei Klammerausdrücke multipliziert werden, wie z.B. im Fall des Terms
Drei Beispiele für diese Regel:
Dasselbe Verfahren kann angewandt werden, wenn die Klammerausdrücke aus mehr als zwei Summanden bestehen, und wenn mehr als zwei solche Ausdrücke miteinander multipliziert werden sollen. (Siehe nebenstehenden Button für zwei Beispiele). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ein weiteres Beispiel betrifft die Struktur von Termen wie
| Grenzprozesse (in Vorbereitung) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Klammern ausmultiplizieren ist also ein sturer Prozeß, ein Rezept, das nicht viel Nachdenken erfordert, sondern nur etwas Überblick (Buchhaltung der auftretenden Variablen und Zahlen). Es kann leicht automatisiert werden. Computer-Algebra-Systeme (CAS) wie Mathematica oder Maple sind sehr mächtige Werkzeuge, zu deren einfachsten Fähigkeiten das fehlerfreie Ausmultiplizieren von Klammerausdrücken zählt. Aber auch das vergleichsweise schwächere Programm DERIVE - das an vielen Schulen zur Verfügung steht - und die kompakten Rechner TI-92 und TI-89/Voyage 200 können dies. Versuchen Sie, trotz der Existenz solcher Hilfsmittel, prinzipiell zu verstehen, was beim Rechnen mit Klammern passiert!
Manchmal stellt sich sogar das umgekehrte Problem: Es ist ein Term gegeben, und man würde gern wissen, ob er sich als Produkt mehrerer Ausdrücke schreiben läßt (d.h., ob er sich faktorisieren läßt). Beispiel: Gegeben sei der Term
| Satz von Vieta | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Computer-Algebra-Systeme können auch hier weiterhelfen. So bietet z.B.
das
MathServ Project
an der Vanderbilt University eine Web-Seite zum Faktorisieren von Polynomen:
| Komplexe Zahlen (in Vorbereitung) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wenden wir uns nun Termen zu, in denen dividiert wird, also Bruchtermen. Bei deren Umformungen gelten dieselben Regeln, die wir für die Bruchrechnung mit Zahlen kennengelernt haben. | Bruchrechnen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mit Hilfe des nebenstehenden Buttons können Sie einige Bemerkungen und Beispiele zum Rechnen mit Bruchtermen aufrufen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Kürzen von Bruchtermen ist eine wichtige Sache und
gibt immer wieder Anlaß zu Mißverständnissen.
Bitte beachten Sie, daß Sie nur gemeinsame Faktoren von Zähler und Nenner
kürzen dürfen.
So ist z.B. die Rechnung
geschrieben werden: Hier ist 2 als gemeinsamer Faktor ganz deutlich erkennbar. Hingegen ist die Rechnung
Genau dieselbe Regel gilt, wenn Sie durch Variable oder ganze Terme kürzen. Richtig ist:
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Einige Identitäten werden so oft bei verschiedensten Gelegenheiten benützt, daß wir sie hier eigens zusammenstellen. Sie können sie mit Hilfe der im vorigen Abschnitt besprochenen Methoden leicht selbst überprüfen.
Folgende drei Identitäten - sie werden Binomische Formeln genannt -
sollten Sie auswendig anwenden können:
Der Name dieser Formeln rührt daher, daß die Summe
Typische Anwendungen dieser Identitäten sind nicht nur das Ausmultiplizieren von Klammern, wie z.B. die Berechnung
Zweites Beispiel: Kann
Sie sehen, daß die Identitäten (56), (57) und (58)
Ein Beispiel dafür, wie sich die Identität (56) in einem einfachen Kontext anwenden läßt, ist eine verblüffend einfache Regel für das Quadrieren einer natürlichen Zahl, deren Einerstelle 5 ist (siehe nebenstehenden Button).
Weiter unten werden wir die Binomischen Formeln verallgemeinern.
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In der Mathematik möchte man oft einen Term - mit welchen Mitteln auch immer - so umzuformen, daß seine Struktur möglichst auf einen Blick ersichtlich ist. Was ist eigentlich die ''Struktur'' eines Terms? Was kann daran ''erkannt'' werden? Terme müssen mit einem ganz besonderen Blick betrachtet werden, ansonsten bleiben sie ungelöste Rätsel. Dazu gehört auch ein bißchen Übung. Manchen Termen können von vornherein gewisse Eigenschaften angesehen werden. So ist z.B. der Term
| Quadrate sind ³ 0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Es ist extrem nützlich, die Struktur eines Terms sprachlich zu beschreiben. Eine klare Verwendung von Begriffen wie ''Summe'', ''Produkt'', ''Differenz'', ''Quotient'', ''Quadrat'' oder ''Potenz'' kann helfen, auch vor komplizierter aussehenden Terme nicht zu kapitulieren. Sehen wir uns ein paar Beispiele an: Der Term
Wir sehen, diese Charakterisierungen hängen nicht von der inneren Struktur der Klammerausdrücke ab. Ganz allgemein empfiehlt es sich, längere Ausdrücke nicht nur ''von links nach rechts'', sondern auch ''von außen nach innen'' zu lesen. Üben Sie das Betrachten von Termen und die sprachliche Beschreibung ihrer Struktur in einem Applet! | Strukturen erkennen 2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weiters kann es vorkommen, daß ein Ausdruck innerhalb eines Terms öfters auftritt. Betrachten Sie den Term
Anhand eines Applets (das wir bereits oben empfohlen haben) können Sie die Verwendung von Abkürzungen beim Anschreiben von Termen üben. | Strukturen erkennen 1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Manchmal hilft es, von einem Term zu wissen, für welche Werte der Variablen er Null, für welche er positiv und für welche er negativ ist. Auch bei solchen Fragestellungen ist es nützlich, sich zu erinnern, daß Terme letzten Endes nur für Zahlen stehen. Mit Hilfe eines Applets können Sie Ihren Blick für solche numerischen Eigenschaften von Termen schärfen. | Strukturen erkennen 3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Manchmal ist es notwendig, eine Summe, d.h. einen Term der Struktur a + b, zu einer höheren Potenz zu erheben. Das Quadrat eines solchen Terms haben wir oben in (56) berechnet:
usw. Die vielen Summanden, die hier auftreten, werden der Übersichtlichkeit halber nach fallenden Potenzen von a (d.h. nach wachsenden Potenzen von b geordnet). Diese Formeln werden manchmal - ebenso wie die Identitäten (56) bis (58) - Binomische Formeln genannt.
Der Rest dieses Abschnitts
kann von ''EinsteigerInnen'' ausgelassen
werden. Das kann beliebig weiter getrieben werden, allerdings mit ständig wachsendem Rechenaufwand. Nun stellt sich heraus, daß all diese Identitäten, auch höhere, auf andere Weise viel einfacher gefunden werden können. Die Terme, um die es hier geht, sind Polynome (siehe oben) in zwei Variablen, a und b, und die Zahlen, die auf den rechten Seiten von (75), (76) und (77) auftreten, sind deren Koeffizienten. Die Koeffizienten zu verschiedenen Potenzen hängen nun auf verblüffende Weise zusammen. Sie können in ein Zahlenschema geschrieben werden, das den Namen Pascalsches Dreieck trägt.
Mit Hilfe des
nebenstehenden Buttons können Sie eine Besprechung dieses Verfahrens
aufrufen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Dieser Abschnitt kann von ''EinsteigerInnen'' ausgelassen werden. Im vorigen Abschnitt haben wir die Potenzen von a + b betrachtet. Die auftretenden Koeffizienten, d.h. die Zahlen in den Identitäten (75), (76), (77) und aller höheren, sind miteinander durch das Schema des Pascalschen Dreiecks verbunden. Sie treten in manchen Gebieten der Mathematik häufig auf (z.B. in der Wahrscheinlichkeitsrechnung und der Statistik). Für den dortigen Gebrauch empfiehlt es sich, ihnen Namen zu geben. Sie heißen Binomialkoeffizienten. (''Bi-'', da sie in den Potenzen von a + b, der Summe zweier Variablen, auftreten). | Wahrscheinlichkeits- rechnung und Statistik 1 (in Vorbereitung) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der k-te Koeffizient in der ausmultiplizierten Version von (a + b)n (wobei die Summanden nach absteigenden Potenzen von a geordnet werden und mit k = 0 zu zählen begonnen wird) wird als
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angeschrieben und ''n über k'' ausgesprochen.
(Diese Zahlen sind nicht zu verwechseln mit ''Vektoren'', die wir später besprechen
werden, und für die die gleiche Schreibweise üblich ist).
Die Binomialkoeffizienten sind also genau jene Zahlen, die das
Pascalsche Dreieck (siehe oben) bilden:
Die Zahl (78) ist jener Koeffizient, der in der n-ten Zeile des Dreiecks an der k-ten Stelle steht (wobei sowohl die Numerierung Zeilen als auch die Numerierung der Zahlen innerhalb einer Zeile bei 0 beginnt). | Vektor | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erschrecken Sie nicht angesichts dieser abstrakten Formnulierungen, wenn Sie dieses Kapitel zum ersten Mal durchlesen! Sie werden diese Dinge erst viel später brauchen und mit der Zeit lernen, mit der mathematischen Sprache umzugehen. Wenn Sie wollen, können Sie sie jetzt ganz beiseite lassen. Gehen wir unsere Identitäten für die ersten paar Werte von n durch. Für n = 0 haben wir
Der Fall n = 1 entspricht der Identität
Für n = 2 haben wir laut (75)
Die Identitäten für noch größere Werte von n können wir aus dem Pascalschen
Dreieck bestimmen, und daher auch die entsprechenden Binomialkoeffizienten. Wenn Sie
sehen wollen, wie Pascalsche Dreieck aussieht, wenn es durch die abstrakte
Schreibweise für Binomialkoeffizienten ausgedrückt wird, dann klicken Sie auf
den nebenstehenden Button.
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Klicken Sie auf den nebenstehenden Button, um einige Eigenschaften der Binomialkoeffizienten, zu erfahren, wie sie sich aus dem Zahlenmuster des Pascalschen Dreiecks ergeben. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Binomialkoeffizienten haben noch eine andere interessante Seite. Sie hängen mit einer Struktur zusammen, die sich zwanglos beim Spielen mit natürlichen Zahlen ergibt: Jede natürliche Zahl kann mit der nächst-kleineren multipliziert werden, dann wieder mit der nächsten kleineren usw, bis man bei 1 ankommt. Für die Zahl 5 sieht das so aus:
Es stellt sich als zweckmäßig heraus, auch die Null miteinzubeziehen und
Wenn Sie nun fragen, wozu dieser Begriff gut sein soll, wollen wir Ihnen an dieser
Stelle nur einen kleinen Hinweis geben: | Wahrscheinlichkeits- rechnung und Statistik 1 (in Vorbereitung) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wir wollen nun auf einen Zusammenhang zwischen Faktorielle und den Binomialkoeffizienten eingehen, ohne zu begründen, warum er besteht. Eine bequeme Formel, Bimonialkoeffizienten zu berechnen, ist
Ein Beispiel:
Eine andere, mit (92) verwandte Formel drückt die Binomialkoeffizienten ausschließlich durch Faktorielle aus:
Setzen Sie kleine Zahlen für n und k ein und probieren Sie, ob Sie dieselben Resultate erhalten wie in (80) - (86).
Auf eine Verallgemeinerungsmöglichkeit, die in einem späteren Kapitel relevant sein
wird, wollen wir noch kurz eingehen. Wiederholen wir: Wir haben vier Methoden zur Hand,
Binomialkoeffizienten zu berechnen: | Potenzreihen (in Vorbereitung) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Solange n und k nicht-negative ganze Zahlen sind und k £ n ist, geben sie alle dieselben Resultate. Die Berechnungsmethode (92) hat allerdings einen ganz besonderen Zug: In ihr darf n eine beliebige Zahl sein: sie darf negativ sein, rational oder irrational. Damit können wir festlegen, was etwa
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bedeuten soll. (Versuchen Sie, es zu berechnen! Die Antwort finden Sie mit Hilfe des
nebenstehen Buttons). |
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